Zahlen, Daten, Fakten - Statistiken zum Hamburger Handwerk
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17.10.2023Lage noch stabil, Aussichten geteilt

Stimmung im Herbst: Die Geschäftslage im gesamten Hamburger Handwerk ist laut Konjunkturumfrage der Handwerkskammer im 3. Quartal 2023 weitgehend gut. Ihre Aussichten bewerten die Betriebe unterschiedlich: Während zum Beispiel die Bau- sowie die Kfz-Branche düstere Zeiten heraufziehen sieht, blickt das Gesundheitshandwerk recht optimistisch nach vorn

Hamburg, 17. Oktober 2023 – Die Ergebnisse der Konjunkturbefra­gung der Handwerkskammer Hamburg für die Monate Juli bis September 2023 zeigen eine aktuell weitgehend gute Ge­schäftslage. Allerdings setzen hohe Zinsen und die gestiegene Inflation auch dem Handwerk zu. Insbesondere Betriebe, die per­sonenbezogene Dienstleistungen anbieten (z.B. Kosmetiker, Friseure, Textilreiniger, Maßschneider, Schuhmacher) beschreiben ihre Situation als schwierig. Was die Aussichten anbelangt, ergibt sich ein recht uneinheitliches Stimmungsbild: Während insbesondere das Bauhauptgewerbe sowie das Kraftfahrzeuggewerbe die weitere Konjunkturentwicklung als schlecht einstufen, zeigen sich etwa die Gesundheitshandwerke (z.B. Augenoptiker, Hörgeräteakustiker, Orthopädiemechaniker, Zahntechniker) durchaus optimistisch. Und auch die personenbezogenen handwerklichen Dienstleister schätzen ihre Aussichten positiv ein, obwohl sie sich aktuell noch in einer schweren Lage sehen.

Beurteilung der aktuellen Geschäftslage
Im Herbst 2023 ist die wirtschaftliche Verfassung des Hamburger Handwerks insgesamt stabil. Fast die Hälfte aller Betriebe gibt an, sich in einer guten Lage zu befinden. Dieser Anteil stieg gegenüber dem Frühjahr sogar leicht an. Es nahm aber auch die Zahl der Handwerkerinnen und Handwerker zu, die ihre Lage als schlecht beurteilen: Waren es im Frühjahr 2023 noch 14 Prozent, steigt dieser Wert aktuell auf 17 Prozent an.

Entwicklung von Beschäftigten, Umsatz, Verkaufspreisen und Investitionen
Etwa zwei Drittel der Betriebe berichten, dass die Zahl ihrer Mitarbeiter gleich geblieben sei. In rund 60 Prozent der Betriebe seien gegenüber dem Frühjahr 2023 die Umsätze gesunken. Die Befragten sehen als Grund für den Rückgang vor allem den inflationsbeding­ten Kaufkraftverlust weiter Teile der Bevölkerung an.

Etwas mehr als 40 Prozent der Befragten geben an, die Preise erhöht zu haben. Im Frühjahr 2023 waren es noch knapp 50 Prozent. Besonders das energieintensive Lebensmittelhandwerk muss etwa die stark gestiegenen Energiekosten in der Produktion in Form gestiegener Preise an die Kunden weitergeben – rund 60 Prozent der Betriebsinhaber von zum Beispiel Fleischereien und Bäckereien geben an, dass dies bei ihnen der Fall sei. Die übrigen 40 Prozent können ihre Preise nach eigenen Aussagen gerade noch so stabil halten. Von gar gesunkenen Verkaufspreisen bzw. vergleichsweise gering ausfallenden Preisanpassungen nach oben berichten einige Betriebe aus dem Bereich der personenbezogenen Dienstleistungen sowie dem Bauhauptgewerbe. Bei ihnen sei es wegen der derzeitigen stagnieren­den bis sinkenden Nachfrage kaum möglich, die höheren Kosten durch betriebswirtschaftlich notwendige Preiserhöhungen durchzusetzen.

Mehr als ein Fünftel der Betriebe geht davon aus, dass ihre Situation schwieriger wird. Der Anteil der Handwerkerinnen und Handwerker, die an der Umfrage teilgenommen haben und optimistisch in die Zukunft blicken, ist von 40 Prozent im Frühjahr dieses Jahres auf aktuell 17 Prozent zurück­gegangen.