
Zahlen | Daten | FaktenTrendradar: Befragungen des Hamburger Handwerks
Die Trendradar-Befragung ist eine Reihe von Kurzbefragungen bei Mitgliedsbetrieben der Handwerkskammer Hamburg zu wechselnden Themen.
Die Handwerkskammer nimmt Rückmeldungen der Betriebe auf, um sich gezielt für konkrete Entlastungen auf politischer Ebene einzusetzen.
Die Motivation zur wirtschaftlichen Umstellung ihrer Betriebe ist bei Hamburger Handwerkern deutlich zu spüren. Jedenfalls gilt das für die Teilnehmer einer Befragung, die von der Handwerkskammer Hamburg im Mai 2025 durchgeführt wurde. Im Ergebnis zeigen sich wichtige Hinweise, in welcher Form der Staat kleine und mittlere Unternehmen bei den erheblichen Investitionen unterstützen kann.
Mai 2025: Angesichts der weltweit hohen Belastung der Umwelt und der immer deutlicher sichtbar werdenden Schäden wird die Umstellung auf nachhaltiges Wirtschaften heute weltweit zur Notwendigkeit. Entsprechend werden in vielen Wirtschaftszweigen bereits erheblich Anstrengungen unternommen. Ziel der Befragung „Nachhaltigkeit im Hamburger Handwerk“ war es, die diesbezügliche Motivation und den aktuellen Stand in den Unternehmen lokal zu erkunden. An der Befragung, die im Mai 2025 online durchgeführt wurde, haben sich mehr als 60 Handwerksbetriebe beteiligt.
Grundsätzlich ist unter den Befragungsteilnehmerinnen und Teilnehmern eine große Motivation bezüglich des Themas zu spüren. Fast 80 Prozent geben an, dass sich ihr Engagement aus persönlicher Überzeugung bzw. gesellschaftlicher Verantwortung speist. Andere Beweggründe differenzieren sich nach Kundenwünschen oder anderen Markterfordernissen, nach gesetzlichen Vorgaben oder auch nach wirtschaftlichen Vorteilen z.B. durch Einsparungen. Diese werden von je ca. 30 bis 40 Prozent der Befragten genannt.
Auch im Handwerk, so zeigt sich, ist der Weg zu nachhaltigem Wirtschaften mit dem Erfordernis zu erheblichen Investitionen verbunden. Auf die Frage nach den größten Hürden bei der Umsetzung von Vorhaben werden von über 70 Prozent der Befragten die hohen Investitionskosten genannt. Gleich dahinter kommt die abschreckende Wirkung bürokratischer Hemmnisse (genannt von ca. 48 Prozent der Befragten). Zu geringes Know-how, unzulängliche Gesetzgebung oder fehlende Förderprogramme werden dagegen weitaus weniger als Hindernisse gesehen.
Das Befragungsergebnis liefert wichtige Hinweise, wie staatliche Fördermaßnahmen angelegt werden müssen. Das Handwerk ist durch seine Vielfalt von zahlreichen Berufen mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen gekennzeichnet. Gleichzeitig ist es insbesondere durch kleine bis mittlere Unternehmensgrößen geprägt. Entsprechend geben fast die Hälfte der Befragungsteilnehmer an, dass sie Förderprogramme benötigen, die auch geringe Mindestfördersummen erlauben, die der jeweiligen Betriebsgröße angepasst sind. Gleichzeitig müssen individuelle Lösungen möglich sein. Dabei spricht sich etwa die Hälfte der Betriebe für staatliche Zuschüsse statt für vergünstigte Kredite aus.
Es sind offensichtlich die vielen kleinen Umstellungen, mit denen Nachhaltigkeit erreicht wird. Deutlich wird dies manchmal schon in kurzen Stichworten. So notierte ein Befragungsteilnehmer schlicht „Umstellung auf Werbemaßnahmen, die nicht auf Stromverbrauch basieren.“
Während praktisch alle größeren Unternehmen im Handwerk das Thema Nachhaltigkeit bereits in ihr betriebswirtschaftliches Kalkül einbeziehen, sind die Meinungen bei den kleinen Betrieben eher geteilt. Hier konzentrieren sich auf der einen Seite die aus Überzeugung handelnden Handwerker und auf der anderen Seite die Skeptiker. Letztere erkennen in der Nachhaltigkeitsthematik keinen wirtschaftlichen Nutzen für ihren Betrieb und halten sie daher schlicht für irrelevant. Es sieht also ganz danach aus, dass staatliches Handeln mit überzeugenden wirtschaftlichen Anreizen insbesondere für kleine Betriebe erfolgreich sein könnte.
Andererseits nennen nur etwa 13 Prozent der Befragten „spürbare Förderanteile“ als besonders relevant für ihre Investitionsentscheidungen. Die deutliche Mehrheit sieht staatliche Förderungen also eher als Bestätigung und Unterstützung der eigenen Motivation. Ganz oben auf der Wunschliste (genannt von drei Vierteln der Befragten) steht die einfache Beantragung. Ein Teilnehmer fasste dies in seiner individuellen Äußerung so zusammen: „Anreize durch Vergünstigungen und Förderung schaffen, nicht durch Verbote. Auch Maßnahmen mit geringen Investitionen fördern. Weniger Formulare bei der Beantragung. Braucht es tatsächlich immer einen Energieberater?“
Mai 2025: Angesichts der weltweit hohen Belastung der Umwelt und der immer deutlicher sichtbar werdenden Schäden wird die Umstellung auf nachhaltiges Wirtschaften heute weltweit zur Notwendigkeit. Entsprechend werden in vielen Wirtschaftszweigen bereits erheblich Anstrengungen unternommen. Ziel der Befragung „Nachhaltigkeit im Hamburger Handwerk“ war es, die diesbezügliche Motivation und den aktuellen Stand in den Unternehmen lokal zu erkunden. An der Befragung, die im Mai 2025 online durchgeführt wurde, haben sich mehr als 60 Handwerksbetriebe beteiligt.
Grundsätzlich ist unter den Befragungsteilnehmerinnen und Teilnehmern eine große Motivation bezüglich des Themas zu spüren. Fast 80 Prozent geben an, dass sich ihr Engagement aus persönlicher Überzeugung bzw. gesellschaftlicher Verantwortung speist. Andere Beweggründe differenzieren sich nach Kundenwünschen oder anderen Markterfordernissen, nach gesetzlichen Vorgaben oder auch nach wirtschaftlichen Vorteilen z.B. durch Einsparungen. Diese werden von je ca. 30 bis 40 Prozent der Befragten genannt.
Auch im Handwerk, so zeigt sich, ist der Weg zu nachhaltigem Wirtschaften mit dem Erfordernis zu erheblichen Investitionen verbunden. Auf die Frage nach den größten Hürden bei der Umsetzung von Vorhaben werden von über 70 Prozent der Befragten die hohen Investitionskosten genannt. Gleich dahinter kommt die abschreckende Wirkung bürokratischer Hemmnisse (genannt von ca. 48 Prozent der Befragten). Zu geringes Know-how, unzulängliche Gesetzgebung oder fehlende Förderprogramme werden dagegen weitaus weniger als Hindernisse gesehen.
Das Befragungsergebnis liefert wichtige Hinweise, wie staatliche Fördermaßnahmen angelegt werden müssen. Das Handwerk ist durch seine Vielfalt von zahlreichen Berufen mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen gekennzeichnet. Gleichzeitig ist es insbesondere durch kleine bis mittlere Unternehmensgrößen geprägt. Entsprechend geben fast die Hälfte der Befragungsteilnehmer an, dass sie Förderprogramme benötigen, die auch geringe Mindestfördersummen erlauben, die der jeweiligen Betriebsgröße angepasst sind. Gleichzeitig müssen individuelle Lösungen möglich sein. Dabei spricht sich etwa die Hälfte der Betriebe für staatliche Zuschüsse statt für vergünstigte Kredite aus.
Es sind offensichtlich die vielen kleinen Umstellungen, mit denen Nachhaltigkeit erreicht wird. Deutlich wird dies manchmal schon in kurzen Stichworten. So notierte ein Befragungsteilnehmer schlicht „Umstellung auf Werbemaßnahmen, die nicht auf Stromverbrauch basieren.“
Während praktisch alle größeren Unternehmen im Handwerk das Thema Nachhaltigkeit bereits in ihr betriebswirtschaftliches Kalkül einbeziehen, sind die Meinungen bei den kleinen Betrieben eher geteilt. Hier konzentrieren sich auf der einen Seite die aus Überzeugung handelnden Handwerker und auf der anderen Seite die Skeptiker. Letztere erkennen in der Nachhaltigkeitsthematik keinen wirtschaftlichen Nutzen für ihren Betrieb und halten sie daher schlicht für irrelevant. Es sieht also ganz danach aus, dass staatliches Handeln mit überzeugenden wirtschaftlichen Anreizen insbesondere für kleine Betriebe erfolgreich sein könnte.
Andererseits nennen nur etwa 13 Prozent der Befragten „spürbare Förderanteile“ als besonders relevant für ihre Investitionsentscheidungen. Die deutliche Mehrheit sieht staatliche Förderungen also eher als Bestätigung und Unterstützung der eigenen Motivation. Ganz oben auf der Wunschliste (genannt von drei Vierteln der Befragten) steht die einfache Beantragung. Ein Teilnehmer fasste dies in seiner individuellen Äußerung so zusammen: „Anreize durch Vergünstigungen und Förderung schaffen, nicht durch Verbote. Auch Maßnahmen mit geringen Investitionen fördern. Weniger Formulare bei der Beantragung. Braucht es tatsächlich immer einen Energieberater?“
Was motiviert Sie dazu, sich beim Thema Nachhaltigkeit zu engagieren? | |
Überzeugung/Verantwortung | 79 % |
Wirtschaftliche Vorteile/Einsparungen | 40 % |
Gesetzliche Vorgaben | 32 % |
Kundenwünsche/Markterfordernisse | 30 % |
Werbeargumente | 8 % |
Mitarbeiterbindung | 6 % |
Weitere Gründe | 4 % |
Bis zu drei Nennungen waren möglich |
Welche Maßnahmen zur Förderung der Nachhaltigkeit haben Sie bereits in Angriff genommen oder umgesetzt? | |
LED-Beleuchtung | 69 % |
Recycling- oder Kreislaufsysteme | 51 % |
Arbeitsbedingungen/Mitarbeiterführung | 42 % |
Energieeffizienz | 40 % |
Erneuerbare Energien | 31 % |
Elektrofahrzeuge | 29 % |
Lieferketten | 25 % |
Verpackungen | 15 % |
Keine Aktivitäten | 11 % |
Starkregen und Überhitzung | 7 % |
Umweltmanagement/Zertifizierung | 4 % |
Mehrfachauswahl war möglich |
Welches sind bzw. waren bei zurückliegenden Vorhaben die größten Hürden bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Nachhaltigkeit? | |
Hohe Investitionskosten | 72 % |
Bürokratische Hürden | 48 % |
Fehlende Fördermöglichkeiten | 34 % |
Nachhaltigkeits-Berichtpflichten | 32 % |
Unsicherheiten bei Standards | 24 % |
Fehlendes Know-how | 20 % |
Unzulängliche Gesetzgebung | 20 % |
Fachkräftemangel | 16 % |
Sonstiges | 4 % |
Bis zu vier Nennungen möglich |
Was wäre Ihnen bei einem Förderprogramm besonders wichtig? | |
Einfache Beantragung | 76 % |
Geringe Mindestfördersummen | 49 % |
Zuschuss statt Kredit | 49 % |
Spürbare Förderanteile | 13% |
Ansprechpartner | 7 % |
Maximal zwei Antworten |
Steigende Kosten belasten das Lebensmittelhandwerk – doch als größtes Hemmnis im Betriebsalltag sehen viele Betriebe nicht allein die Energiepreise, sondern die ausufernde Bürokratie.
Juni 2025: Kostensteigerungen von über 25 Prozent seit 2022 melden gut drei Viertel der befragten Betriebe, bei einem Viertel liegt der Anstieg über 50 Prozent. Kostentreiber in Bäckereien, Fleischereien, Konditoreien und Co. sind Energie, Rohstoffe und Personalaufwendungen. Ausnahmslos alle befragten Betriebe haben darauf mit Preisanpassungen reagiert, viele auch mit Investitionsstopps oder reduzierten Öffnungszeiten. Die Folgen waren allerdings einschneidend, denn fast 60 Prozent der Betriebe verbuchen eine geringere Kundenzahl.
Steuerliche Hilfen wie eine weitere Absenkung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel wären aus Sicht der Betriebe wünschenswert zur Unterstützung, auch die Strom- und Gaskosten sollten gedrosselt werden. Noch drängender wird der Wunsch nach administrativer Entlastung geäußert: 76 Prozent der Betriebe nennen den Bürokratieabbau bei der Frage nach erforderlichen staatlichen Maßnahmen.
Auch in den offenen Antworten der Befragung zeigt sich dieses Bild: Die Betriebe fordern weniger Dokumentationspflichten, einfachere Vorgaben und mehr praxistaugliche Regelungen. Gerade kleinere Betriebe empfinden die Vielzahl an Auflagen zunehmend als hinderlich für den wirtschaftlichen Alltag.
Juni 2025: Kostensteigerungen von über 25 Prozent seit 2022 melden gut drei Viertel der befragten Betriebe, bei einem Viertel liegt der Anstieg über 50 Prozent. Kostentreiber in Bäckereien, Fleischereien, Konditoreien und Co. sind Energie, Rohstoffe und Personalaufwendungen. Ausnahmslos alle befragten Betriebe haben darauf mit Preisanpassungen reagiert, viele auch mit Investitionsstopps oder reduzierten Öffnungszeiten. Die Folgen waren allerdings einschneidend, denn fast 60 Prozent der Betriebe verbuchen eine geringere Kundenzahl.
Steuerliche Hilfen wie eine weitere Absenkung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel wären aus Sicht der Betriebe wünschenswert zur Unterstützung, auch die Strom- und Gaskosten sollten gedrosselt werden. Noch drängender wird der Wunsch nach administrativer Entlastung geäußert: 76 Prozent der Betriebe nennen den Bürokratieabbau bei der Frage nach erforderlichen staatlichen Maßnahmen.
Auch in den offenen Antworten der Befragung zeigt sich dieses Bild: Die Betriebe fordern weniger Dokumentationspflichten, einfachere Vorgaben und mehr praxistaugliche Regelungen. Gerade kleinere Betriebe empfinden die Vielzahl an Auflagen zunehmend als hinderlich für den wirtschaftlichen Alltag.
Welche Kostensteigerungen belasten Ihren Betrieb aktuell am stärksten? | |
Löhne und Gehälter | 88 % |
Energie (Strom, Gas, Heizöl etc.) | 82 % |
Verwaltungskosten für staatliche Anforderungen (z.B. Dokumentationspflichten, Auflagen) | 65 % |
Rohstoffe und Zutaten (z.B. Mehl, Fleisch, Zucker etc.) | 65 % |
Miete/Pacht | 29 % |
Investitionskosten (z.B. für Maschinen, Geschäftsausstattung etc.) | 12 % |
Sonstige | 0 % |
Bis zu vier Nennungen waren möglich |
Welche Auswirkungen haben die gestiegenen Kosten auf Ihren Betrieb? | |
Erhöhung der Verkaufspreise notwendig | 100 % |
Gewinneinbrüche | 76 % |
Weniger Kunden | 59 % |
Umsatzrückgänge | 53 % |
Investitionsstop | 47 % |
Reduzierung unserer Öffnungszeiten | 35 % |
Personalabbau bzw. Verzicht auf Nachbesetzung freier Stellen | 18 % |
Reduzierung unseres Angebots/Sortiments | 12 % |
Betriebsschließung wurde bereits in Erwägung gezogen | 0 % |
Sonstiges | 0 % |
Welche staatlichen Maßnahmen halten Sie gegenwärtig für dringend, um Ihren Betrieb zu entlasten? | |
Bürokratieabbau | 76 % |
Absenkung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel | 59 % |
Steuererleichterungen (z.B. Strom- und Energiesteuer) | 53 % |
Strom- und Gaspreisdeckel speziell für das Handwerk | 53 % |
Förderprogramme (z.B. Energieeffizienz, Innovation, Digitalisierung) | 24 % |
Sonstiges | 0 % |
Höchstens drei Nennungen waren möglich |