
InteressenvertretungJetzt Chancen fürs Handwerk schaffen
Hamburg hat das Zeug, 2025 zur „Chancenstadt" für das Handwerk zu werden. „Wahljahre sind Chancenjahre“, machte Präsident Hjalmar Stemmann auf der Jahresschlussversammlung der Handwerkskammer Hamburg deutlich. Was es dafür vor allen Dingen braucht, ist das Zutun der Politik.
Im Zentrum der Traditionsveranstaltung kurz vor Weihnachten stand vor über 200 Gästen – Hamburgs Spitzen aus Handwerk, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft – die Rede des Präsidenten. Scharf kritisierte Stemmann „eine regelrechte Absicherungskultur", die sich in der Vielzahl von Nachweis- und Dokumentationspflichten für Betriebe zeige. Der Kammerpräsident habe „reinen Wein eingeschenkt", befand Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard im Anschluss.
Stemmann skizzierte, was er sich von einer „Neujustierung“ auf Landes- und auf Bundesebene verspricht: eine Politik, „die sich vor allem auch an neuen Möglichkeiten für Innovation, Wachstum, Mittelstand und Handwerk messen lässt“.
Chancen für das Hamburger Handwerk liegen vor allem in:
- der beruflichen Bildung: Mehr Wohnraum für Azubis zu schaffen und eine Praktikumsprämie zu gewähren würde wertvolle Impulse liefern.
- der Flächen- und Verkehrspolitik: Hier sind mehr Gewerbe- und Handwerkerhöfe das Maß der Dinge. Auf Bundesebene gilt es zu erreichen, dass das Bewohnerparken auf Betriebe erweitert wird, das sogenannte Quartiersparken.
- der Innovation und Digitalisierung: Hier sollten Förderstrukturen für betriebliche Innovationen kleiner und mittlerer Betriebe optimiert werden.
Seine Hausaufgaben, um diese Chancen zu heben, hat das Handwerk gemacht: In der letzten Sitzung des Jahres 2024 hat die Vollversammlung das Handlungsprogramm 2029 „Handwerk – erfolgreich im Wandel“ verabschiedet (lesen Sie dazu den gesonderten Beitrag in dieser Ausgabe des HandwerksINFOs). Jetzt ist die Politik am Zug.
Wirtschaftssenatorin Leonhard ebenso wie Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher gefiel das Bild der „Chancenstadt“. Leonhard führte Beispiele an, wie der Senat daran arbeitet, diese Realität werden zu lassen: mit der Gewerbehofstrategie ebenso wie mit einer neuen Digitalisierungsförderung. Tschentscher pries die „innovative Handwerkskultur in Hamburg“, nannte die Digitalisierung beim Parkausweis als Entbürokratisierungserfolg und rief zur Zuversicht auf. „Chancenstadt“ passe perfekt zur „hanseatischen Denkungsart“.
Zur Begrüßung ein Händedruck von den Schornsteinfegern, zum Abschied eine Glücksmünze – auch das macht die Jahresschlussversammlung der Handwerkskammer zu etwas Besonderem. Impressionen sind auf Facebook abrufbar (Link: siehe Kasten).